Besuch in der Ölmühle Can Det auf Mallorca
Im Jahr 1942 kam der Strom in die „tafona“ -die mallorquinische Bezeichnung für Ölmühle-, in der schon der Großvater Guillermo Deyà Ozonas die notwendigen Maschinen installiert hatte, um die Oliven vom Landgut Can Det zu pressen. Er war allerdings bei weitem nicht der erste, der eine Tradition begründete. Die ältesten Dokumente, in denen von Can Det und der Familie die Rede ist, gehen auf das Jahr 1525 zurück und sind stets mit der Produktion von Olivenöl und Zitrusfrüchten im Tal von Sóller verbunden.
Rund 500 Jahre und siebzehn Generationen später steht die Produktion nicht still. Can Det schreibt seine Geschichte weiter, angepasst an die heutige Zeit, aber unter Beibehaltung der Traditionen, die so wichtig für die Familie und für Sóller sind.
Die einzige Ölmühle der Balearen mit einer Mühle aus Stein
Die Ölmühle von Can Det ist renoviert und dem elektrischen Betrieb angepasst worden, aber die Maschinen sind immer noch die gleichen, die schon der Großvater der derzeitigen Besitzer installiert hatte. Das Schöne an Can Det ist: es handelt sich um die einzige Ölmühle der Balearen, die noch mit dem traditionellen System funktioniert, also einer Mühle aus drei konisch geformten Steinen, die auf einer Steinbasis mit zweieinhalb Metern Durchmessern arbeiten.
Die hydraulischen Pressen und die Matten aus Espartogras sind die gleichen, wie sie schon immer verwendet wurden. Das Besondere an diesem Ort, an dem Öl aus den Sóller-Oliven gewonnen wird, ist es, die Praktiken beizubehalten, die der Familie im Laufe der Jahrhunderte so viel bedeutet haben.
Bei geführten Besichtigungen den Prozess der Ölgewinnung sehen
Die Ölmühle bietet geführte Besichtigungen und Verkostungen ihrer Produkte im Haus der Familie an. Die Besitzer empfangen die Besucher und lassen sie an den Tätigkeiten des Landguts teilhaben, sowohl, was die Olivenölproduktion als auch den Anbau und die Ernte von Zitrusfrüchten angeht.
Man kann das historische Haus, den Garten und die Ölmühle das ganze Jahr lang besichtigen. Im Wohnzimmer der Familie wird eine Verkostung der besten mallorquinischen Produkte angeboten: Bauernbrot, Oliven von Can Det, Ramallet-Tomaten und frisch gepresster Orangensaft. Dazu gibt es das hervorragende Olivenöl aus eigener Produktion.
Im Herbst und Winter, zwischen Oktober und Mitte Januar, kann man bei einem Besuch außerdem zuschauen, wie das Olivenöl gepresst wird.
Die Oliven werden in Sóller von Hand geerntet, da die Beschaffenheit der Olivenhaine den Einsatz von Maschinen nicht zulässt. Die Olivenbäume wachsen an den Berghängen auf Terrassen, die durch die traditionellen Trockenmauern gebildet werden. Das Terrain für die Bäume ist ganz anders als in anderen Gegenden Mallorcas. Alle diese Umstände machen das Olivenöl aus Sóller zu etwas Besonderem, mit charakteristischem Geschmack und einzigartigem Aroma.
Die Bauern aus Sóller wussten in jeder historischen Epoche das Beste aus dem zu machen, was das Tal zu bieten hatte, indem sie die natürliche Umgebung anpassten und die vorhandenen Ressourcen optimal nutzen.
Die Bauernkooperative von Sóller
Eine weitere Ölmühle, die man in Sóller besuchen sollte, ist die der Bauernkooperative Sant Bartomeu. Es handelt sich um die älteste von ganz Spanien und ist ebenfalls auf die Produktion von Zitrusfrüchten und Olivenöl spezialisiert.
Wie auch die Kollegen von Can Det sammelt die Kooperative die Oliven von vielen Kleinbauern der Region, um das Öl herzustellen, dass dann das ganze Jahr über in den Haushalten verbraucht wird.